Umwelt

Das Thema Umwelt ist in der heutigen Zeit ein immer wiederkehrender Brennpunkt.

In diesem Zusammenhang wird auch die CO2-Bilanz von Kraftfahrzeugen im Betrieb diskutiert.

Dies ist nicht die einzige Umweltsünde des Autos, aber aus populistischer Sicht derzeit die wichtigste.

Bei der Diskussion um die Umweltbilanz von Autos sollten aber auch Aspekte wie Wasserverschmutzung bei der Herstellung, Lärm, Materialverbrauch, Umweltschäden durch den Abbau seltener Rohstoffe und die Lebensdauer berücksichtigt werden.

Batterien wachsen nicht auf Bäumen und auch die Erzeugung von „Strom“ ist in Deutschland nicht durchgängig CO2-neutral (vgl. NDR, Dezember 2023). Rund 40 % des Stroms in Deutschland werden 2023 laut NDR aus Kohle und Erdgas erzeugt.

Schließlich muss auch an die Entsorgung bzw. Wiederverwertbarkeit der Materialien gedacht werden. Neuherstellung und Entsorgung verursachen Kohlendioxid-Emissionen.

Diese Argumentation lässt sich auch auf fossile Energieträger übertragen. Abbau und Transport sind nicht CO2-freundlich. So stellt sich auch die Frage, ob insbesondere die CO2-Emissionen von Frachtschiffen, die Güter wie Öl, Batterien, wertvolle und seltene Rohstoffe, Autos und Komponenten transportieren, berücksichtigt werden.

Es ist leicht einzusehen, dass es keine allgemeingültige Antwort geben kann. Am Ende ist es ein Kompromiss.

Grundsätzlich gilt für mich: Jedes motorisierte Fortbewegungsmittel ist eine Umweltsünde. Ob Elektroauto, Auto oder Oldtimer spielt dabei keine Rolle. Jeder trägt seinen CO2-Rucksack mit sich herum.

In Diskussionen höre ich auch, dass Oldtimer nur zum Spaß gefahren werden und deshalb eine besondere Umweltbelastung darstellen. Wenn ich diese Diskussion weiterführen wollte, müsste man auch beheizte Schwimmbäder in den Städten, Saunas, Freizeitparks, Skifahren oder E-Bikes verbieten. Auch diese Dinge werden oft nur zur Steigerung der Lebensfreude genutzt/besucht und erzeugen letztlich CO2. Zwar in unterschiedlichem Ausmaß, aber CO2-neutral sind auch diese Dinge nicht. Man sollte auch auf Urlaubsreisen verzichten, um das obige Argument anbringen zu können.

Um völlig CO2-neutral zu werden, müssten wir in die Steinzeit zurückkehren. Wir würden auf alles Moderne verzichten und Hütten aus dem Holz der Bäume bauen. Wollen wir das? Ich glaube nicht.

Natürlich müssen wir darüber nachdenken, wie wir den CO2-Ausstoß reduzieren können. Vielleicht durch alternative Kraftstoffe, die z.B. durch regenerative Energieerzeuger in Schwachlastzeiten (Strom) erzeugt werden können. Sobald es e-Fuels an unseren Tankstellen gibt, werde ich es tanken, auch wenn es 3 Euro pro Liter kostet.

Außerdem unterstütze ich Vereine, die sich z.B. um die Renaturierung von Mooren kümmern bzw. diese fördern. Dies geschieht meist über den Kauf von CO2-Zertifikate. Ich selbst produziere bereits einen Teil meines häuslichen Strombedarfs mit Solaranlagen (im Sommer von fast bis zu 100%).

Elektroautos sind besser?

Elektroautos haben zu Beginn ihres Lebenszyklus eine negative CO2-Bilanz aufgrund der hohen Emissionen bei der Herstellung, insbesondere bei der Batterieherstellung. Im Betrieb stoßen Elektroautos jedoch keine Treibhausgase aus und reduzieren ihre CO2-Bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen erheblich. Diese Bilanz hängt von Faktoren wie der Art der Stromerzeugung und der Größe der Batterie ab. Über den gesamten Nutzungszyklus betrachtet emittieren Elektroautos weniger Kohlendioxid als Benzin- und Dieselfahrzeuge. Zukünftige Fortschritte in der Batterieproduktion und erneuerbare Energien werden die CO2-Bilanz von Elektroautos voraussichtlich weiter verbessern (Hoffnung), aber sie sind heutzutage noch nicht CO2-neutral und werden es auch in naher Zukunft nicht sein. Ebenso die Entsorgung der Batterien (nach ca. 8 Jahren) erhöht die CO2-Bilanz dieses Fahrzeugtyps. Wir schaffen uns also ein Umweltproblem nach der Lebensdauer der Batterien und der Autos. Außerdem frage ich mich, woher das Kupfer für die Kabel stammt? Die Kabel werden immer dicker bzw. müssen für höhere Stromstärken und Spannungen ausgelegt sein. Es wird also mehr Kupfer in den Elektroautos verwendet sowie ist die Isolationsummantelung „dicker“. Kommt Kupfer vielleicht aus Chile, wo viel Wasser für den Abbau und die Trennung der Materialien verschwendet wird und dadurch die Flora und Fauna vertrocknet? Fakt ist für mich. Ein Elektroauto ist genauso wenig CO2 neutral wie ein Verbrenner, wenn man den gesamten Lebenszyklus inkl. Herstellung und Entsorgung betrachtet.

Oldtimer sind besser?

Oldtimer sind alte Autos. Unser MGA ist 70 Jahre alt und hat somit circa sechs moderne Autos überlebt. Hier sehe ich eine deutliche Einsparung an Kohlendioxid . Im Gegenzug dazu sind die meisten alten Autos (>50 Jahre) nicht mit einem Katalysator ausgestattet und die Abgase kommen ungehindert in die Umwelt. Das bedeutet, dass zwar die CO2-Bilanz bei der Herstellung und Entsorgung überwiegend positiv ausfällt, aber im Betrieb negative Auswirkungen hat. Der Unterhalt ist positiv zu bewerten. Die (aus heutiger Sicht) Mechanik und Elektronik sind denkbar einfach aufgebaut. Das ermöglicht mir, dass ich viele Dinge selbst repariere und Altteile auf Vordermann bringen kann. Ich produziere deshalb weniger Müll, wie bei modernen Autos entsteht. Wenn heute bei einem modernen Fahrzeug etwas defekt ist, wird stets das gesamte Teil ausgetauscht. Werkstätten reparieren heute kaum noch defekte Einzelteile, sondern tauschen die Dinge aus, was sich negativ auf die Umweltbilanz auswirkt (Stichpunkt: Wegwerfgesellschaft). Um Oldtimer CO2 neutraler zu betreiben, wäre es eine gute Lösung, wenn man eFuels tankt. Ich werde es tun, sobald ich kann.

Auch hier könnte man endlos diskutieren und Birnen mit Äpfel vergleichen!

Grundsätzlich gilt für mich. Die Erhaltung eines Autos über Jahrzehnte hinweg macht Spaß. Weiterhin werden historisch erhaltenswerte Dinge gehegt und gepflegt und das steht für mich im Vordergrund. Das Auto ist wie ein altes Gemälde, es braucht Pflege und Aufmerksamkeit, damit es noch lange hält.

Mein Fazit: Klar sind Oldtimer für die CO2-Bilanz nicht optimal. Aber solange sich Fahrzeuge auf den Straßen und sich Schiff (mit Schweröl betrieben) auf den Ozeanen oder auf unseren Flüssen bewegen, um uns Schuhe, Spielzeug und Klamotten aus China zu bringen, ist der Oldtimer in der CO2-Bilanz nicht zu bemerken.