Die opimale Motortemperatur?!
In der Praxis wird der Begriff „Motortemperatur“ häufig mit einer Vielzahl von Messwerten assoziiert, die in Grad Celsius angegeben werden. Dies führt dazu, dass die Begriffe „Kühlwasser“, „Öl“ und ähnliche Elemente in die Diskussion einbezogen werden. Allerdings zeigen sich in der Praxis häufig signifikante Unterschiede, weshalb eine Differenzierung der Begriffe erforderlich ist.
Eines Vorweg, in Bezug auf unsere MGA lässt sich feststellen, dass bei langen und stetigen Bergauffahrten auf einer Passstraße eine dauerhafte Belastung von 225 F bis 230 F im Sommer durchaus erreicht werden kann. Sobald jedoch wieder eine „normale” Fahrweise erfolgt, sinkt die Temperatur und pendelt sich bei 190 F (88 Grad Celsius) ein.
Grundsätzliches
Unter der „Motortemperatur“ wird die „Betriebstemperatur“ des Motors verstanden. Diese entspricht in der Regel keinem festen Wert, sondern einem Temperaturbereich. Der Wirkungsgrad des Motors ist innerhalb dieses Bereichs am höchsten, sodass der Motor hier am effizientesten arbeitet. Dies ist die Temperatur, die der Motor auf der einen Seite benötigt, um überhaupt zu funktionieren. Auf der anderen Seite darf diese Temperatur jedoch auch nicht durch die Decke gehen, da der Motor sonst überhitzt und ernsthafte Schäden entstehen können. Daher wird sie vom Kühlsystem reguliert. Bei ca. 90 Grad wird eine optimale Verbrennung des Benzin-Luft-Gemisches erreicht. Weit unter 90 Grad kann es sein, dass Rückstände hinterlassen werden.
Eine fixe Betriebstemperatur für alle Motoren existiert nicht, obschon die Kühlwassertemperaturanzeige dies suggerieren mag. Dies ist zum einen auf die Diversität der Motoren unterschiedlicher Typen und Hersteller zurückzuführen. Zum anderen bewegen wir uns, wie oben beschrieben, in einem gewissen Temperaturbereich. Es kann angenommen werden, dass die Betriebstemperatur irgendwo zwischen 80 und 120 °C liegt. Bei älteren Automobilen liegt der Durchschnitt eher im unteren Bereich, während bei neueren Modellen eine höhere optimale Temperatur des Motors zu erwarten ist. Im Rahmen des Zündvorgangs wird eine Temperatur von bis zu 2.500 °C im Brennraum erreicht, während die Abgase ebenfalls Temperaturen von über 1.000 °C erreichen können. Diese hohen Temperaturen sind erforderlich, beispielsweise um die Funktionstüchtigkeit des Katalysators zu gewährleisten.
Die Anzeige für die Kühlwassertemperatur zeigt nach einer gewissen Warmfahrphase des Motors in der Regel konstante 90 °C an. Sollte das Kühlwasser eine zu hohe Temperatur aufweisen, leuchtet in der Regel ein Symbol auf. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Anzeige hauptsächlich einen psychologischen Effekt hat, da die Temperatur des Kühlwassers in der Regel schwankt. Die Anzeige wird dahingehend programmiert, dass der Fahrer nicht verunsichert wird. Erst bei einer Überschreitung eines kritischen Wertes erfolgt die Anzeige durch Aufleuchten eines Warnsymbols. In diesem Fall ist es empfehlenswert, das Fahrzeug möglichst schnell anzuhalten, da eine Überhitzung des Motors zu gravierenden Schäden führen kann.
Eine Überhitzung des Motors kann gravierende Schäden zur Folge haben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Motortemperatur im Auge zu behalten.
Bei jedem Verbrennungsvorgang im Motor entsteht eine große Menge an Wärme, die abgeführt werden muss. Dies erfolgt durch die Motorkühlung, welche die Motortemperatur in einem normalen und effizienten Bereich hält. Mit steigender Außentemperatur, sei es im Sommer oder in Ländern mit besonders hohen Temperaturen, wird die Kühlfunktion des Motors vor neue Herausforderungen gestellt. Auch im Rahmen von Tuning-Maßnahmen ist ein leistungsstarkes Kühlsystem erforderlich, das an die höheren Leistungen und die entsprechenden Temperatursteigerungen angepasst ist. In diesem Kontext spielt auch der Ladeluftkühler eine wichtige Rolle.
Ein Defekt des Kühlsystems kann zu einer Überhitzung des Motors führen, was im schlimmsten Fall einen Motorschaden zur Folge hat. Eine Überhitzung des Motors hat jedoch nicht nur einen Leistungsverlust zur Folge, sondern auch eine hohe Belastung der Motorkomponenten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.
Zu den häufigsten Ursachen zählt ein zu geringer Kühlmittelstand.
Eine unzureichende Kühlmittelmenge im Kreislauf führt zu einer eingeschränkten Wärmeableitung, was eine Erhöhung der Systemtemperatur zur Folge hat. Bei einer Anzeige von mehr als den programmierten 90 °C ist eine Weiterfahrt beim modernen Fahrzeugen nicht zu empfehlen, da dies die Notwendigkeit eines Austauschs des Kühlmittels signalisiert. Als provisorische Maßnahme kann auch destilliertes Wasser nachgefüllt werden, um die Zeit bis zur nächsten Werkstatt zu überbrücken. Im Anschluss ist jedoch ein Spülen des Systems und „Neubefüllung“ zu empfehlen, damit beispielsweise das Mischverhältnis Frostschutz zu Wasser stimmt.
Ein defekter oder zu schwacher Lüfter kann ebenfalls die Ursache sein.
Wenn der Lüfter ausfällt oder zu schwach ist, pumpt beziehungsweise saugt dieser keine oder nicht ausreichend Luft auf den Kühler (je nachdem, in welche Richtung dieser verbaut ist). Die Gründe hierfür können vielfältig sein, beispielsweise in einem zu schwachen Lüfter oder aber in einem Defekt des Steckers, Temperaturregler oder Relais liegen, wenn man einen elektronischen Lüfter eingebaut hat.
Thermostat oder Wasserpumpe sind defekt
Ist das Thermostat defekt, kann es sich nicht mehr öffnen und das Kühlwasser gelangt nicht in den großen Kühlkreislauf. Dies hat zur Folge, dass eine ausreichende Kühlung nicht mehr gewährleistet ist. Im kleinen Kühlkreislauf wird zwar der Motor auf Betriebstemperatur gebracht, allerdings ist der große Kreislauf für eine ausreichende Kühlung erforderlich. Sollte das Thermostat defekt sein, steigt folglich auch die Motortemperatur entsprechend an. Eine ähnliche Wirkung hat eine defekte Wasserpumpe. Auch diese hat die Aufgabe, dass das Kühlwasser durch den Kreislauf fließen kann. Ist die Wasserpumpe defekt, wird das Kühlwasser heiß. Z
Defekter oder schmutziger Kühler
Auch der Kühler kann den Geist aufgeben oder verschmutzen. Es wird empfohlen, ihn alle paar Jahre zu spülen, um Ablagerungen zu entfernen, alle Teile zu schmieren und vor Korrosion zu schützen.
Die Zylinderkopfdichtung ist defekt
Bei einem Defekt der Zylinderkopfdichtung kann Kühlwasser entweichen, was zu einem kapitalen Motorschaden führen kann. Daher ist es ratsam, bei einem Verdacht auf einen Defekt der Dichtung nicht weiterzufahren.
Selbstverständlich können auch weitere Gründe für ein Überhitzen des Motors verantwortlich sein. Es ist daher von essentieller Bedeutung, die Ursache so schnell wie möglich zu identifizieren und zu beheben. Aufgrund der hohen Temperaturen im Motor besteht ansonsten das Risiko, dass es zu gravierenden Schäden kommt, die mit hohen Kosten verbunden sind.
Ein weiteres Phänomen, das in unseren Breitengraden eher selten auftritt, ist die Unterkühlung des Motors. Diese kann insbesondere in Regionen mit extrem kalter Umgebungsluft, wie beispielsweise im Norden, beobachtet werden. Während der Fahrt wird die kalte Luft angesaugt, wodurch das Kühlwasser mit Frostschutzmittel zu stark abkühlt. In der Folge kann der Motor seine Betriebstemperatur nicht erreichen, was unter anderem dazu führen kann, dass die Kraftstoffleitung zufriert und nicht mehr genügend Kraftstoff zur Verfügung steht. Auch der Luftstrahl kann einfrieren und somit die Zufuhr von Verbrennungsluft zum Motor verhindern. In der Folge kann sich der Kraftstoff nicht entzünden und flutet die Zündkerzen. Ein derartiger Zustand führt dazu, dass das Fahrzeug nicht mehr gestartet werden kann, da die Zündkerzen zunächst getrocknet werden müssen.